"Die besten Güter sind unsre Gemüter" (Paul Gerhardt)
An einem dieser wunderbaren blauen Tage während des Lockdowns im März 2020 erwachte ich mit einem Lied aus dem 17.Jahrhundert auf den Lippen:
„Die güldne Sonne, voll Freud und Wonne, bringt unseren Grenzen mit ihrem Glänzen ein herzerquickendes liebliches Licht.“
Dieses Lied von Paul Gerhardt (Melodie: Joh. G. Ebeling) wurde für mich zur Hymmne für unsere Fähigkeit, allem Unbill zu trotzen, uns zu erden und den Blick nach oben zu richten, mitten hinein in das tiefe Blau des alles umspannenden Himmels, der sich gerade in dieser Zeit über uns zeigte - mit seiner von Tag zu Tag strahlenderen güldenen Sonne.
Im Wald und auf den Wegen traf man freundliche Menschen, die in die Sonne blinzelten, und ich glaube, dass ihre Herzen vielleicht sogar etwas froher schlugen als an manchen Tagen zuvor.
Dieses Gesamtkunstwerk von Wandel und Aufbruch, duftendem Gras und frischer Erde, das mit ganzer Kraft im Herannahen des Frühlings unaufhaltsam unser Land durchweht, erzeugt wie jedes Jahr dieses beruhigende Wohlgefühl im Blick auf die immer wiederkehrenden Jahreszeiten und bringt viele von uns immer wieder zurück zu einer Bodenverbundenheit, zum Wesentlichen, zu uns selbst, zur Entschleunigung und vielleicht dem einfachen Glück näher.